Bericht: Trüschenfischen

In den Wintermonaten können neben Salmoniden auch andere Fische gut befischt werden. In unseren tiefen Voralpenseen ist die auch als Quappe bekannte Trüsche weit verbreitet. Die einzigen Vertreter der Dorschfamilie im Süsswasser leben in grossen Tiefen bis zu 100 Meter. Das schmackhafte Fleisch wird hochgeschätzt. Gar als Delikatesse ist die Trüschenleber bekannt. An geeigneten Orten kann die Trüsche vom Ufer aus mit der Grundausrüstung befischt werden.

Der Ansitz

Vom Ufer kann in vielen Gewässern vom Freiangelrecht Gebrauch gemacht werden. Das Freiangelrecht gilt nicht an allen Gewässern und wird je nach Kanton verschieden ausgelegt. Im Kanton Nidwalden gilt das Freiangelrecht über das ganze Jahr. Im Kanton Obwalden ist das Freiangelrecht nur in den Sommermonaten erlaubt. Ein Blick in die Vorschriften des Gewässers ist unabdingbar.

Das Material

An die Ruten stellen wir keine grossen Ansprüche. Eine Rute ab 3 Meter Länge und einem Wurfgewicht von mindestens 40 g passen wunderbar. Ob Teleskop- oder Steckrute spielt keine grosse Rolle. Die Bisserkennung gestaltet sich allerdings einfacher mit einer sensiblen Spitze. Oft werden Federruten verwendet. Im Fischerparadies bieten wir die Balzer Winkelpicker mit Wurfgewicht bis 60 g an. Diese Rute befördert grosse Gewichte und hat trotzdem eine sehr feine Spitze. Die Rolle darf ruhig etwas grösser gewählt werden. Wir empfehlen mindestens die Grösse 3000, da die Fische aus grosser Tiefe heraufgezogen werden und die Schnur auf der Rolle genügend Platz braucht. Befüllt wird die Rolle mit einer monofilen Schnur ab einer Dicke von 0.28 mm. Grundsätzlich kann auch mit geflochtener Schnur gefischt werden. Allerdings frieren die Rutenringe bei Temperaturen unter 0° C rasant ein. Mit der geflochtenen Schnur hat man wiederum weniger Dehnung, was die Bisserkennung einfacher macht. Diese Eigenschaft ist auch für das Lösen von Hängern besser.

Auf Trüschen wird mit einer klassischen Grundmontage gefischt. Das Grundblei wird fest oder frei laufend mit dem «Antitangle-Boom» an der Hauptschnur angebracht. Ein kurzes Vorfach von 20-50 cm mit einem Einzelhaken oder Drilling komplettieren die Montage. In der Tiefe ist es 24 Stunden dunkel. Deshalb haben sich fluoreszierende Gummiperlen als hilfreiches Lockmittel herausgestellt. Diese können freilaufend auf dem Vorfach angebracht werden. Vor dem Wurf mit der Stirnlampe belichtet, helfen diese den Trüschen unsere Köder zu finden.

 Als Köder empfehlen sich kanadische Tauwürmer. Da die Trüsche ihre Nahrung vor allem mit dem Geruchssinn sucht, kann der Wurm auch eingeschnitten werden um eine Duftspur unter Wasser zu legen. Auch Fischfetzen oder Poulethaut haben sich als gute Köder erwiesen. Da oft nachts gefischt wird, bedarf es einem Bissanzeiger. Wir verwenden gerne eine Kombination aus akustischen und optischen Bissanzeigern. Seit kurzem haben wir Balzer LED-Lichter für den Rutenspitz in unserem Sortiment. Mit dem dazu erhältlichen Ladegerät kann auf Knicklichter verzichtet werden. Das LED-Licht leuchtet grün. Beim Biss beginnt es Rot zu blinken und lässt uns keinen Biss verpassen. Zusätzlich verwenden wir eine klassische Bissanzeigeglocke, die wir vom Eisfischen kennen. Als Ergänzung kann auch ein Bissanzeigering in die Schnur gehängt werden. Die Bisse kommen in der Regel hart, wobei sich die Trüsche danach oft einfach auf den Boden legt. Viel Schnur zieht kaum ein Fisch ab. Deshalb sollte nach jedem Biss der Köder kontrolliert werden.

Bei winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt gehört eine geeignete Bekleidung zur Ausrüstung. Wer friert, wird nicht lange Fischen. Der Skianzug reicht. So die weit verbreitete Meinung. Doch weit gefehlt. Denn die Wintersportbekleidung ist gemacht, um sich aktiv zu bewegen. Sie ist jedoch nicht für stundenlanges herumstehen gemacht und gibt deshalb auch nicht warm. Sehr gut hat sich der Kinetic-Winteranzug bewährt. Die Latzhose in Kombination mit der gefütterten Jacke lässt keine Kälte an den Körper.

Die ganz «Hartgesottenen», die auch bei Regen oder Schnee den Trüschen nachstellen wollen, finden in unserem Laden einen Ansitzschirm. Der grosse Schirm kann mit einer Plane ergänzt werden und schützt so auch gegen bissige Winde.

Beim Lungerersee gilt ab der Saison 2022 neu die SaNa-Pflicht. Wer im
Fischerparadies die Angel auswerfen will, muss den national anerkannten
Sachkunde-Nachweis (SaNa) vorweisen können.