Bericht: Spinnfischen auf Seeforellen

Klirrende Kälte, klamme Finger, fieser durch Mark und Bein dringender Wind und kurze Tage. Das ist die Winterzeit. Für viele ist der Stephanstag im Fischerkalender ein rot markierter Tag. Das Fischerparadies öffnet nach der Saisonpause wieder seine Türen und in vielen Gewässern des Voralpenraums darf wieder auf Seeforellen gefischt werden. Im Morgengrauen beginnen die Boote ihre Schleppfahrten und ziehen ihre Köder durch das Oberflächenwasser um einen Silberbarren zu erwischen. Doch Schleppen ist heute nicht unser Thema. Wir wollen das aktive Spinnfischen mit der Spinnrute vom Ufer aus etwas näher vorstellen. Nicht umsonst kennen wir die Seeforelle auch als „Fisch der tausend Würfe“. Oft verbringen wir viele Stunden am Wasser, ohne auch nur einen Biss. Doch der Moment ist unbeschreiblich und mit nichts vergleichbar, wenn es in die Rute knallt.

Die Seeforelle

Die Seeforelle gehört zur Familie der Salmoniden. Sie liebt kaltes, sauerstoffreiches und nährstoffarmes Wasser. Unsere tiefen Voralpenseen sind prädestiniert für diesen einzigartigen Fisch. Zur Laichzeit im Herbst ziehen sich die grossen Laichtiere in die Flüsse und Bäche zurück, um ihrem Laichgeschäft nachzugehen. Nach dem Laichen ziehen die Fische wieder zurück in die Seen. Dank den kühlen Wassertemperaturen zu Beginn der Saison sind die Forellen vom Ufer aus noch gut zu befischen. Steigt die Wassertemperatur im Frühling an, wird es meistens schwierig die Forellen ohne Boot zu erreichen. Eine äusserst erfolgreiche Zeit ist auch gegen Ende April. Die Seeforellen machen zu dieser Zeit in Ufernähe Jagd auf die Maifliegen, bevor sie sich vor dem wärmenden Wasser in die Tiefe des Sees verziehen. Seeforellen können beträchtliche Grössen erreichen. Im Durchschnitt werden viele Fische bis zu einer Länge von 50 cm gefangen. Immer wieder sind auch Ausnahmefische von über 80 cm Länge an der Angel. Fische mit mehr als einem Meter kann man als den heiligen Gral der Voralpensee-Fischerei bezeichnen. Die ersten Tage nach der Eröffnung sind oft die vielversprechendsten. Die Fische sind hungrig und etwas weniger misstrauisch. Kein Wunder. Nach dem anstrengenden Laichgeschäft müssen sie sich wieder stärken und lassen kaum einen Bissen links liegen. Wer also erfolgreich sein möchte, sollte sich bereits in den ersten Tagen der Saison an das Wasser begeben.

Must have

Von grosser Wichtigkeit bei der winterlichen Fischerei ist gute Kleidung. Gerade beim Werfen vom Ufer sollen die Kleider wärmen aber auch genügend Freiraum für Bewegungen geben. Wir arbeiten mit Thermounterwäsche und dem Zwiebelprinzip. Viele dünne Schichten anstelle eines dicken Winteranzugs. In unserem Shop bieten wir seit dem vergangenen Herbst Outdoor Bekleidung von Adventer&Fishing an. Von Thermounterwäsche, über eine bequeme Zwischenschicht bis zur obersten Schicht bieten wir alles an. Um auch jederzeit warme Füsse zu haben, bieten wir Socken aus Merinowolle an. Die Kosten von knapp 25 Franken wird eine deiner besten Investitionen sein, wenn du die Socken das erste Mal bei unter 0 Grad trägst und keine kalten Füsse mehr hast. Ein weiterer Knackpunkt sind oft die Hände. Auch da haben wir eine Lösung für dich. Mit Fingerlosen Handschuhen kann problemlos ausgeworfen werden und die Hände bleiben warm.

Flache Uferzonen mit steinigen Grund sind Top-Plätze für die Seeforelle. Mit der Wathose und passenden Watschuhen können diese Plätze noch besser ausgefischt werden. Beim Waten stellt sich die Frage, wohin mit Ködern und Feumer. Der Westin W6 Rucksack ist aus stabiler LKW Plane gemacht und zu 100 % dicht. Bestückt mit einem Rapala RCD Magnet ist der Feumer jederzeit griffbereit. Kommt vorbei und lasst euch durch unsere fachkundigen Mitarbeiter beraten.

Das Werkzeug

Kommen wir zu den spannenden Aspekten, dem passenden Material. Als Ruten empfehlen wir euch Ruten von mindestens 2.7 Meter Länge. Die Rute soll sich ordentlich aufladen und muss deswegen nicht allzu schnell bzw. hart sein. Semiparabolisch mit einem Wurfgewicht bis ca. 40 g passt wunderbar. Die Westin W3 Spinn erfüllt genau diese Kriterien. Im Laden dürft ihr sie in 2.7 Meter bei einem Wurfgewicht von 7–30 g und 10–40g oder in 3.0 m/7–30 g gerne in die Hand nehmen.

Als Rolle empfehlen wir eine Stationärrolle ab der Grösse 3000. Dies ermöglicht weitere Würfe als bei kleineren Modellen. Äusserst wichtig ist eine tadellos funktionierende Bremse. Gerade bei grösseren Exemplaren entscheidet oft die Bremse, ob wir den Fisch in den Feumer dirigieren können oder nicht. Grundsätzlich sollte mit geflochtener Schnur 0.10 mm aufwärts gefischt werden. Das erhöht den Kontakt zum Köder und lässt weitere Würfe zu. Die MO Coastal Schnur von Westin wurde spezifisch für die Fischerei auf Meerforellen entwickelt und ist auch für deren Süsswasserverwandten geeignet. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sollte immer eine Ersatzspule mit monofiler Schnur bereit gehalten werden. Gefrierende Ringe und eine gefrorene Schnur auf der Rolle verunmöglichen die Fischerei. Die Dehnung, welche eine monofile Schnur bietet, hilft den starken Kopfschlage der Forellen abzufedern.

Die Köder

Bei der Seeforellenfischerei gehört Blech nicht zum alten Eisen. Ein altbekannter Klassiker ist der Stucki Mozzi. In verschiedensten Grössen und Farben wurden mit diesem Köder bereits unzählige Seeforellen überlistet. Den Indilure TVS Wurflöffel kennen die meisten Seeforellenfischer sehr gut. Da diese nicht mehr produziert werden und wir alle Resten gekauft haben, können diese nur noch bei uns erworben werden. Der mit Perlmutt beschichtete Wurflöffel gibt es in 12 g und 18 g Gewicht.

Auch Westin hat ein beeindruckendes Meer-, und Seeforellen Programm. Bereits seit einigen Jahren findet ihr in unseren Regalen den Great Heron. In 13,18 und 22 g ist für jeden etwas dabei. Neu für diese Saison haben wir die Salty Serie in unser Sortiment aufgenommen. Diesen Köder gibt es in zwei Formen. Klassisch und in der Inline Version. Inline bedeutet, dass die Schnur durch den Köder läuft und so ein komplett anders Spiel zeigt. Mit 18 und 22 g sind grosse Wurfdistanzen möglich.

Die Seeforelle ist als starker Kämpfer berüchtigt. Starke Fluchten und auch Sprünge sind an der Tagesordnung. Vor allem bei Sprüngen ist die Gefahr des Ausschlitzens beträchtlich. Um diese Gefahr etwas zu mindern, hat BKK einen speziellen Haken auf den Markt gebracht. Der Native 12 SS hat anstelle einer Öse ein kurzes bewegliches Stück Schnur verbaut. Dadurch kann sich der Fisch ohne den Haken abzuschütteln drehen und wenden wie er will. Mit der Westin Splitringzange ist der Haken im Nu gewechselt.

Zum Schluss gibt es noch eines zu erwähnen. Seeforellen-Fischen ist harte Arbeit. Manchmal kommt der Biss schnell und manchmal lässt er tagelang auf sich warten. Deshalb nicht den Mut verlieren und dran bleiben. Irgendwann wird man mit Alpensilber belohnt.