04.08.2022 Dani Odermatt Hecht 104cm

Bericht: Hechte im Frühling

Wie die meisten Raubfische hat auch der Hecht seine Laichphase im Frühjahr. Ab März bis Ende April gilt deshalb beim Grossteil der Schweizer Gewässer Schonzeit. Ab dem 1. Mai ist an vielen Gewässern die Eröffnung der Hechtsaison. Die Chance, ein kapitales Süsswasserkrokodil zu fangen, ist an den ersten Tagen der Saison am grössten. Nach der Laichzeit befinden sich auch die grossen Hechte immer noch in den flachen Uferzonen, wo sie sich fortgepflanzt haben. Dort finden sie ein gutes Futterangebot, um sich nach der anstrengenden Paarung wieder fit zu fressen. Wie, wo und vor allem womit, erfährt ihr beim Weiterlesen des Beitrages.

Rute, Rolle und Schnur

Der Hecht ist der grösste heimische Raubfisch in unseren Gewässern. Dementsprechend sollte auch die Rute einiges aushalten. Wir empfehlen Ruten mit einem Wurfgewicht ab mindestens 40 Gramm und einer Länge von 2.4 – 2.7 Meter. In unserem Laden bieten wir einige gute Hechtruten der Firma Westin an. Die W3 Powercast 60 – 150 gr in 2.33 m oder der leichte Bruder 40 – 130 gr mit 2.48 m Länge haben bereits kapitale Fische gelandet. Eine ordentliche Stationärrolle ab der Grösse 3000 aufwärts hat genügend Bremskraft, um einen Frühlingshecht zum Feumer zu dirigieren. Als Schnur eignen sich geflochtene Schüre ab einem Durchmesser von 0.15 mm.

Vorfachmaterial

Wie kein anderer Räuber in unseren Breitengraden, hat der Hecht extrem Spitze und scharfe Zähne. Ein gewöhnliches monfiles Vorfach beisst er sofort durch. Deshalb ist beim gezielten Hechtfischen unbedingt auf ein bissfestes Vorfach zu setzen. Im Fischerparadies bieten wir Stahl-, Hardmono- oder Fluorocarbon-vorfächer an. Stahl gilt als sehr Bissfest, ist allerdings Unterwasser sichtbar und sollte eher bei schneller Köderführung oder im trüben Wasser verwendet werden. Da hat der Fisch weniger Zeit, sich den Köder, respektive das Vorfach anzusehen. Bei langsamer Köderführung oder im glasklaren Wasser kann ein Hardmono- oder ein dickes Fluorocarbon-Vorfach eingesetzt werden. Vorfächer von 0.60 mm – 1.0 mm sind in der Regel Bissfest. Hardmono- und Stahlvorfächer bieten wir fertig gebunden an.  

Die Beute

Der Hecht ist ein Allesfresser. Von kleinen Brutfischen bis zu eigenen Artgenossen lässt er sich so ziemlich alles schmecken, was in sein grosses Maul passt. Immer mal wieder kommt es vor, dass Hechte solch grosse Beutefische jagen, dass sie daran ersticken. Ein breites Spektrum an Ködern sollte man also immer bereit halten, um erfolgreich zu sein.

Topwater

Wie bereits erwähnt, stehen die Hechte Anfang der Saison noch sehr flach. Die beste Zeit für Versuche, einen Hecht mit einem Oberflächenköder zu fangen. Es gibt keinen grösseren Adrenalinschub als dann, wenn sich ein grosser Hecht den Topwaterköder an der Oberfläche holt. Da erschrickt auch der grösste Routinier. Als «fängige» Topwaterköder haben sich in der Vergangenheit sogenannte «walk the dog»-Köder gezeigt. Das monotone hin und her auf der Wasseroberfläche wirkt magisch auf den Hecht. Den Yozuri Pencil oder den Berkley Dex Mullet Walker findet ihr in unseren Regalen. Kleiner Tipp: beim Oberflächenfischen, sollte das Vorfach ordentlich eingefettet werden, damit es weniger absinkt und die Köderlaufeigenschaften zu sehr beeinträchtigt. Dazu nehmen wir Schurfett oder eine Handelsübliche Lippenpomade.

Wobbler

Der Wobbler ist seit jeher ein sehr guter Köder um Hechte zu überlisten. Die aggressiven schnellen Bewegungen beim schnell geführten Wobbler sind für den Hecht unwiderstehlich. Für den Start in die Saison sind flach laufende, schwimmende oder suspending (schwebend) Wobbler geeignet. Diese Modelle laufen in den oberen Wasserschichten bis ca. 3 Meter Tiefe. Monotones Einziehen mit gelegentlichen Pausen oder hartes zupfen und twitchen hauchen dem Köder Leben ein. Ihr findet in unserem Laden den Stucki Snare mit einer Länge von 13 cm in verschiedenen Farben. Auch die Marke Nays hat einen sehr fängigen Wobbler auf dem Markt gebracht. Den Nays MDMX bieten wir in den Längen 8 cm und 11 cm an.

Gummifisch

Wer Hechte fischen möchte, kommt am klassischen Gummifisch nicht vorbei. Bei dieser riesigen Auswahl ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb möchten wir euch eine kleine Auswahl vorstellen, mit der bestimmt ein schöner Fisch zu fangen ist. Wir beginnen mit einem fertig montierten Gummifisch von Savage Gear. Die Rattletrout hat, wie der Name bereits sagt, im Körper Rasseln verbaut, welche den Fisch noch zusätzlich reizen. Zum selber riggen oder durch unsere Mitarbeiter vormontiert, haben wir eine grosse Auswahl von Westin Shaadteez Gummifischen im Sortiment. Der Shadteez bietet neben dem Paddelschwanz auch die sogenannte rollende Aktion. Das heisst: der ganze Körper rollt im 90 Grad-Winkel auf beide Seiten. Dadurch wird mehr Wasser verdrängt, was die Hechte über das Seitenlinienorgan sehr gut spüren. Ab einer Grösse vom 12 – 27 cm kann mit schönen Hechten gerechnet werden. Zu Beginn der Saison sollte man, angepasst an die noch kleineren Beutefische, eher kleinere Köder verwenden. Je mehr es Richtung Herbst geht, umso grösser wird auch die bevorzugte Beute der Hechte. Monotones Einziehen mit gelegentlichen Spinnstopps oder die Faulenzer Methode (zwei schnelle Rollenumdrehungen gefolgt von einer Absinkphase bis zum Grund an gespannter Schnur) sind die gängigsten Führungsmethoden. Nebst dem Paddelschwanz sind auch Twisterschwänze für die Hechtfischerei äusserst effektiv. Der Westin Bullteez Curltail ist mit 14/21 cm ein Garant für dicke Hechte. Der Balzer Pike Collector hat sogar zwei Twisterschwänze, um noch mehr Bewegung in das Wasser zu bringen. Auch hier gilt: monoton einziehen und gelegentlich den Köder an der gespannten Schnur absinken lassen.

Chatterbait

Der Chatterbait, auch als Bladed Jig bekannt, besteht im Grunde aus zwei Komponenten. Einem Skirted Jig (Jigkopf mit Fransen) und einem Metall-, oder Kunststoffblatt, welches vorne an der Öse angebracht ist. Das Blatt ist beweglich befestigt und schlägt bei der Führung auf die Seite aus. Das verursacht grossen Wasserwiederstand und sendet starke Druckwellen aus. Diese kann der Hecht über seine Seitenlinienorgane über grosse Distanz wahrnehmen. Als Trailer eignen sich Gummifische mit Paddel-, V-Tail-, oder Pintailschwanz. Den Bladedjig kann man monoton einziehen oder mit der Faulenzermethode dem Fisch am Grund präsentieren. Die Bisse kommen in der Regel hammerhart und müssen mit einem saftigen Anschlag pariert werden. Den Bladebite von Westin findet ihr in verschiedenen Gewichten und Farben in unseren Regalen.

Spinnerbait

Auch der Spinnerbait macht mit seinen Spinnerblättern mächtig Druck unter Wasser. Je nach Hersteller und Typ sind jeweils ein oder zwei Spinnerblätter auf der Achse montiert. Als beste, oder einzige Führungsmethode hat sich das monotone Einziehen bewährt. Da der Köder viel Wasser verdrängt ist er auch im trüben Gewässer ein Garant für kapitale Hechte. Mittels Seitenlinienorgane fühlen die Räuber den Köder lange bevor sie ihn sehen. Durch die Spinnerblätter wird auch Kraut oder Totholz verdrängt. Somit eignet sich der Spinnerbait für die Fischerei an schwierig zu befischenden Stellen. Als Trailer empfehlen wir schlanke Köder mit Pi-, Twin- oder Paddeltail. Um mehr Bisse zu verwerten, kann ein sogenannter Trailerhaken montiert werden. Dieser ragt weit über die Skirts (Gummifäden) heraus und ist deshalb immer dann zu verwenden, wenn die Bisse spitz kommen.

VMC Mustache Rig

Fliegenfischen mit der Spinnrute? Ja das ist möglich. Das VMC Mustache Rig ist eine Mischung aus Jigkopf und Bucktail-Streamer. Als Trailer wird ein Gummifisch mit einem Einfach- oder Doppeltwisterschwanz verwendet. Dafür eignet sich der Westin Bullteez Curlytail oder der Balzer Pikecollector perfekt.

Erhältlich ist das VMC Mustache Rig in 11g, 20g und 40g. Dieses Rig kann langsam in Flachwasserzonen gefischt werden. Durch das langsame Führen und die verführerisch spielenden Häärchen lockt es auch vorsichte Hechte zum Biss.

Beim Lungerersee gilt ab der Saison 2022 neu die SaNa-Pflicht. Wer im
Fischerparadies die Angel auswerfen will, muss den national anerkannten
Sachkunde-Nachweis (SaNa) vorweisen können.