Bericht: Eglifischen im Sommer

Der Frühling und die damit verbundene Laichzeit der Egli ist vorbei. Für den Fischer bringt das Vor- und Nachteile. Einerseits sind die Fische nun besser im Gewässer verteilt. Einfach nur die sonnseitigen und flachen Uferbereiche zu befischen, reicht nicht mehr aus. Auch im Mittelwasser gehen nun grosse Eglischwärme auf Beutezug. Das bedeutet: mehr potenzielle Stellen, vergrössert aber auch das Beutespektrum und damit unsere Köderwahl. Die Egli werden mit steigender Wassertemperatur aggressiver und können mit den meisten Kunstköder gefangen werden. Allerdings sind die Fische nun vom Ufer nicht mehr so gut erreichbar wie im Frühjahr.

Der Zeitpunkt

Da die Wassertemperatur im Sommer steigt, ist der Sauerstoffgehalt im Wasser naturgemäss weniger hoch. Deshalb fischen wir nun nicht mehr den ganzen Tag auf Egli, sondern konzentrieren uns auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden. Bereits einige wenige Grad Wassertemperatur können einen grossen Unterschied ausmachen.

Die Ausrüstung

Rute, Rolle und Schnur können die Gleichen verwendet werden wie bei der Frühjahrsfischerei. Einzig für sehr leichte Wobbler und Topwaterköder (Oberflächenköder) kommen den Gewichten angepasste Ruten zum Einsatz. Für maximale Wurfdistanzen empfehlen wir auch eine dünnere, geflochtene Schnur von 0.10 mm Durchmesser.

Die Köder

Crankbait

Der Crankbait ist ein mehrheitlich schwimmender Wobbler. Meistens hat er eine eher bauchige Form und eine eher grosse Tauchschaufel. Beim Einziehen zittert er stark und sendet – wie der Spinnerbait – starke Druckwellen aus und zieht die Räuber an. Die meisten Crankbaits haben Rasseln eingebaut, was die Anziehungskraft noch verstärkt. Optimal wird der Crankbait auch monoton eingezogen. Dabei soll der Köder immer wieder am Grund aufschlagen. Achtung: sollte der Köder am Grund hängenbleiben, einfach die Schnur lockerlassen. In den meisten Fällen löst sich der Köder dank dem starkem Auftrieb von selbst.

Spinnjig

Der Westin DropBite ist eine neue Form von Kunstködern. Ähnlich wie beim Spinner rotiert das Spinnerblatt um die eigene Achse und sendet so Drucksignale aus. Zusätzlich wird Licht auf alle Seiten reflektiert. Durch die grosse Bandbreite an Gewichten von 7, 9, 13 und 18 Gramm kann dieser Köder in allen Tiefen angeboten werden. Die gängigste Führungsmethode ist das monotone Einziehen. Als sehr effizient hat sich auch das „Faulenzen“ erwiesen. Ruckartiges beschleunigen lässt den Köder steil nach oben schiessen. Im Anschluss lassen wir den Köder an gespannter Schnur wieder zum Gewässergrund absinken. Gerade die Absinkphase gilt als heisser Moment für den Biss. Mit diesem Köder kann schnell eine grosse Wasserfläche abgefischt werden. Somit eignet sich der Spinnjig bestens, um die Egli erstmals zu suchen.

Popper

Als schwimmender Wobbler gehört der Popper zu den Topwater- oder Oberflächen-Ködern. Der Körper besteht aus Balsaholz oder luftgefülltem Kunststoff. Die Führung des Poppers unterscheidet sich grundlegend mit den meisten Köderführungstechniken. Nach dem Wurf schlägt man in die lockere Schnur. Das lässt den Köder abtauchen. Durch die Einbuchtung im Kopfbereich wird Luft unter die Wasseroberfläche gedrückt, was das charakteristische „Popp“-Geräusch erzeugt. Dadurch werden aktive Fische aus fast allen Wasserschichten angelockt und zum Biss verführt. Die meisten Poppe haben zusätzlich noch eine Rasseln eingebaute. Der Popper ist ein klassischer Köder für den Hochsommer. Im warmen Wasser sind die Egli sehr aktiv und lassen sich durch aggressive Köderführung am besten überlisten.

Stickbait

Auch der Stickbait gehört zu den Topwater-Ködern. Anders als der Popper bleibt er stets an der Wasseroberfläche. Stetiges zupfen lässt den Köder stark auf beide Seiten ausbrechen. Dadurch wird an der Oberfläche viel Wasser verdrängt, was über das Seitenlinienorgan der Raubfische wahrgenommen wird. Im Körper sind Rasseln verbaut, welche den Köder unwiderstehlich machen. Auch der Stickbait ist ein Hochsommer-Köder für die Morgen- und Abendstunden.

Darter Jig

Der Quantum Rod Clamp verhindert das Verdrehen des Zapfens oder Sbirolinos beim Transport.Anders als der runde Jigkopf ist der Darter Jig pfeilförmig. Durch seine Form sinkt er bei gleichem Gewicht viel schneller als der Rundkopfjig ab und lässt somit eine viel schnellere und aggressivere Köderführung zu. Mit Schlagen und Zupfen bricht dieser Köder auf alle Seiten aus und ist somit ein hervorragender Köder, um im Sommer den Egli nachzustellen. Als Trailer kann eine Vielzahl Gummifische verwendet werden.

Kickbackrig

Beim Kickbackrig handelt es sich um eine abgeänderte Variante des Dropshotrigs. Der Haken ist direkt an der Hauptschnur montiert. Das Blei wird über einen Seitenarm von 10 bis 20 cm eingebunden. Mit dem Seitenarm sind die Bewegungen anders und das Egli kann den Köder praktisch Widerstandslos einsaugen. Da wir die Bisse etwas verzögert am Rutenblank spüren, machen aromatisierte Köder Sinn. Für den Seitenarm empfehlen wir den Springerknoten. Dieser ist einfach zu knüpfen und kann auf der Hauptschnur bewegt werden, damit der Köder auf verschiedenen Tiefen angeboten werden kann.

Gummifisch

Der Gummifisch am Jigkopf ist in unseren Breitengraden der bekannteste Kunstköder. Der Vorteil besteht darin, dass es eine riesen Auswahl an Ködern und Farbe gibt, die mit allen gewünschten Gewichten angeboten werden können. Wie bereits erwähnt, gilt es im Sommer den Köder schnell und aggressiv zu führen. Deshalb sollte auch mal ein Gummifisch angeboten werden. Dadurch sinkt unser Köder deutlich schneller ab, was zu äusserst harten Attacken führt. Nicht zurückschrecken sollte man im Sommer von grösseren Gummis. Ich konnte in der Vergangenheit grosse Egli auf Gummifischen von 9 cm und mehr fangen.

Beim Lungerersee gilt ab der Saison 2022 neu die SaNa-Pflicht. Wer im
Fischerparadies die Angel auswerfen will, muss den national anerkannten
Sachkunde-Nachweis (SaNa) vorweisen können.